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Wünsch dir was

Gehört Ihr auch zu den Menschen die z.B. „Bestellungen beim Universum“ gelesen haben? Ich schon! Und zwar gaaaaanz genau. Wollte mir nicht im Nachhinein sagen lassen: „ne, ne, ne, ne, soooooo war das aber nicht gemeint!“. Also habe ich gelesen, Notizen gemacht, unterstrichen, ja sogar das eine oder andere Eselsohr habe ich in die Seiten gebogen.

Nun, generell halte ich mich ja für ein wiffes „Kerlchen“, überhaupt was Sprache oder Kommunikation betrifft, aber die da oben dürften Bestellungen ja sichtlich sehr genau unter die Lupe nehmen. Immer positiv formulieren, schön Bitte und Danke sagen und detailliert beschreiben. Hui. Da hat es ja mehr Spaß gebracht, wenn man sich als Kind zu Weihnachten etwas gewünscht hat. Da reichte „Lieber Weihnachtsmann, ich wünsche mir eine Eisenbahn!“. Und dann war es auch wirklich die richtige. Wir mussten nicht schreiben, das wir die im Spielgeschäft um die Ecke meinen, die knallbunte, die mit den 7 Zügen, die modere, das Modell A342, die EUR 12,70 kostet. Ja, der Weihnachtsmann war schon ein helles Köpfchen. Ganz im Gegensatz zu den MitarbeiterInnen des Universums. Die bemühen sich ja sichtlich kein Stück sich hierbei ein wenig empathisch einzufühlen oder zumindest eine Art kurzen Lebensscheck von oben durchzuführen, was gerade passen könnte und was eben nicht. He, in jedem Shoppingportal heutzutage bekomme ich mehr Aufmerksamkeit und passende Vorschläge.

Aber generell ist die Idee des Bestellens ja ganz geil, oder? Irgendwie so ein bisschen wie beim Inder Essen zu bestellen und zack, prompt wird geliefert. Inder z.B. trifft es glaube ich ganz gut. Kann sein, dass die dich verstehen, muss aber nicht sein. Geliefert wird dann einfach freudestrahlend das Hühnchen getarnt als Schwein oder so. Dass muss man dann auch erstmals verdauen und zwar wirklich.

Aber egal, klar bin ich dabei bei den Bestellungen und Wünschen und zwar oft und gerne. Erstens finde ich wünschen suuuper und zweitens gibt’s da ja ohne weiteres das eine oder andere was ich gerne in meinem Leben begrüßen würde. Ich schreibe also auf großen und kleinen Zettelchen, verwende mal rosa und mal blaue Tinte, male Herzchen darauf oder Rufzeichen. Ich unterstreiche Dinge oder kreise sie ein. Ich will ja nichts unversucht lassen. Manche Wunschzettel habe ich behalten und in eine tolle Kiste gestopft. Andere im Wald vergraben, angezündet – nein, nicht im Wald. Und wieder andere habe ich als Papierschiffchen gefaltet und freigesetzt. Ich habe sogar mal einen Wunsch in Papierfuzzelchen zerrissen und vom Mailänder Dom geworfen. Hoffe, da kommt jetzt keine Strafe wegen Umweltverschmutzung. In diesem Fall habe ich aber weniger mit Antwort gerechnet, wieder aufgrund des Sprachproblems. Eine Flaschenpost habe ich noch nicht probiert. Kann ja noch kommen. Ihr seht also, an mangelndem Engagement kann es also nicht liegen.

Die da oben dürften allerdings, wie bereits erwähnt, die Bestellungen ganz genau nehmen. Wünsche ich mir also einen Parkplatz, wenn ich nach Hause komme, dann erhalte ich auch prompt einen … 4 Häuserblöcke entfernt. Klar, ich wollte ohnehin noch einen Spaziergang machen. Und wenn ich dann konkreter werde und mir einen Parkplatz VOR der Wohnungstüre wünsche. Supi, da ist er, ich habe nur das falsche Auto. Meines passt nämlich nicht rein. Mutig wie ich aber bin, wünsche ich mir ja auch andere, lebensverändernde Dinge … zB einen Mann. Und glaubt mir, ich habe mir nicht einmal einen Mann gewünscht der Vollwaise ist, keine Exfrauen hat und super hübsch ist. War abzusehen, dass der nächstbeste Homosexuelle mit schwerer Kindheit an meine Türe klopft. Wie sagt Thomas Romanus „Entdecken heiß, finden was man nicht gesucht hat“! Wahre Worte. Letzthin habe ich mir einen neuen fahrbaren Untersatz gewünscht. Schwarz, fetzig und flach habe ich mir gewünscht. Und siehe da, meine Eltern waren so lieb und schenkten mir ein … Skateboard. Freue mich heute noch. Bewegung in meinem Alter ist wie gesagt wünschenswert! Die spinnen doch!

Andererseits hätte ich diesen Job auch gerne. In den einschlägigen Medien im Universum, findet sich dann im Jobinserat „Gesucht werden: MitarbeiterInnen mit kreativem Auslegungstalent, erfahrene Spaßbomben mit der gewissen Freude am Schenken, Humorbotschafter die gerne entwickeln, gerne auch Quereinsteiger!“ Jetzt weiß ich schon mal, wo ich mich bewerbe. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Na, dann lacht mal.