Zum Inhalt springen

be the one

Die meisten Menschen streben in diesem Leben immer nach mehr. Mehr Geld, mehr Ruhm, mehr Erfolg, mehr Macht, mehr Kontrolle, mehr Autos, mehr Häuser. Vor allem Geld und Macht verlieren sichtlich nie an Rolle. Zumeist ist es auch egal, wie oder woher, Hauptsache es läuft, nämlich in die eigene Geldtasche. Es ist wesentlich, sich alles und noch mehr leisten zu können, wesentlich, wie oft das eigene Gesicht aus der Zeitung lächelt und entscheidend, dass mich viele Menschen in den aktuellsten und modernsten Klamotten sehen. Für viele ist das und nur das ein Alltag, der sich genauso und nur so leben lässt. Es scheint keine Obergrenze zu geben, kein Limit, kein Stopp, kein Halt. Im Gegenteil, es scheint attraktiv zu sein, ohne jegliche Konsequenzen voranzustreben. Man „deckelt“ sich gegenseitig und das Leben füllt sich mit „Verstrickungsangeboten“, alles hat seinen Preis, offen ist, wann dieser zu begleichen ist.

Wir definieren Wertigkeit am Aussehen, an der Automarke, an der Wohngegend. Wir verurteilen andere, die nicht dieser blassen Headline folgen, als faul, wertlos, schlichtweg als nicht vorhanden. Es ist ja nur „das Fußvolk“, wie viele zu sagen pflegen. Die, die nichts zu sagen haben, die, die gefälligst machen sollen, sie würden ja reichlich Geld dafür erhalten: „Hätten sie etwas Ordentliches aus ihrem Leben gemacht … hätten sie etwas gelernt, dann wären sie jetzt nicht in dieser Position!“ Klar, diese von mir vollzogene Darstellung oder Trennung ist jetzt sehr plakativ und überspitzt. Vielleicht aber auch gar nicht so sehr, eventuell ist es noch „grausamer“?

Also was ist es, was richtig und wichtig ist? Was braucht die Welt, die Menschen, wir wirklich? Ich glaube, es braucht wohl MEHR, aber mehr Menschen, die etwas verändern wollen. Die sich bereit sind, in die dunklen Ecken unserer Gesellschaft zu schauen, obwohl es nicht schön ist und weh tut. Jene, die dann anderen davon berichten, es geradezu rausschreien, gewissenhaft und mutig. Es sind nicht die, die viel Geld oder Ruhm dafür ernten, ganz im Gegenteil. Die meisten derer kämpfen ihr Leben lang um ihr Herzensthema. Sei es, sich für Gleichberechtigung einzusetzen, für misshandelte Menschen oder Tiere, dafür, dass es mehr zu essen gibt oder weniger Waffen.  Die Themen scheinen schier endlos. Es braucht mehr an Güte, mehr an Freundlichkeit. Mehr Menschen, die andere sehen und zuhören.

Nelson Mandela hat wohl einmal gesagt. „Was im Leben zählt, ist nicht, dass wir gelebt haben. Sondern, wie wir das Leben von anderen verändert haben.“ Es braucht Vorbilder, „Veränderer“, Chancen-Entwickler oder Chancen-Geber. Das Miteinander, das Unterstützende. Und es ist egal, ob es die jeweiligen Menschen raustanzen, raussingen, rausschreiben, raussagen, rauslachen oder anderes. Hauptsache, es findet seinen Weg raus, raus in die Welt, raus unter die Menschen. Hauptsache es rüttelt und berührt uns an der richtigen Stelle, nämlich am Herzen. Also sei dieser eine Mensch, der heute anfängt, der heute jemandem eine Chance gibt, der heute hinschaut und starte mit der Veränderung: jetzt, bei dir. Versuchen wir alle „mehr“ zu sein, als unser Kontostand oder das Emblem  auf unserem Auto oder Pullover.