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Pädagogisch wertvoll

Nun, was einige von Euch wissen und einige nicht, ich habe selbst keine Kinder. Kann sein, dass ich deshalb meine Zwerge in den Gruppen so liebe. Oder weil ich immer wusste wie sich Kinder fühlen. Naja, abgesehen von der Tatsache, dass ich vor gefühlten 314 Jahren selbst ein Kind war und ich einer der empathischsten Menschen bin, bringe ich einfach gerne zum Ausdruck, wofür sie manchmal keine Stimme haben.

Darüber hinaus beschäftigt mich immer wieder die Frage wie man mit vermeintlichen Ungerechtigkeiten umgeht, mit Menschen, die einem nicht gut gesonnen sind. Wie bereitet man Kinder darauf vor? Was sagt man? Ist es mit dem Satz getan: „Nun, das Leben ist kein Ponyhof!“. Bring es Erleichterung im Herzen, wenn ich sagen würde: „So ist das halt im Leben, damit musst du umgehen lernen!“ Was sagt man über unfaires Verhalten, gemeine Menschen, fiese Entscheidungen? Und warum ist das halt so oder muss ebenso so sein?

Doof finde ich es definitiv selbst und auch wenn ich schon etwas älter bin und meine Emotionen im Griff haben sollte – manchmal muss ich gestehen, würde mein Baseballschläger dann auch mal gerne die Knie von manchen Menschen kitzeln. Bin ich damit böse oder einfach Mensch? Meine Mutter hatte immer gesagt: „Gottes Mühlen mahlen langsam, aber sie mahlen!“ He, dann hat Gott echt Mühlen aus dem Jahre 12 vor Christus, sorry! Ich weiß schon, es ist auch nicht an mir, Jesus zu spielen und zu mahlen oder zu kitzeln, aber auf wen verlässt man sich, wenn Karma auch ne Bitch ist? Wer kommt und regelt diese Situationen? Wer räumt auf? Wer sorgt also für Gerechtigkeit?

Ehrlich, ich weiß es nicht. Ich weiß, ich hätte es oft gerne anders und ich weiß, ich würde gerne zu Kindern sagen, dass sich jemand darum kümmert, es am Ende Gerechtigkeit gibt, dass eben alles gut wird. Doch wird es das? Muss es die dunkle Seite geben, dass die helle leuchtet? Muss es Regen geben für den Regenbogen? Muss es einschneidende Situationen in unserem Leben geben, dass wir uns entwickeln? Und vor allem – müssen wir bei allem einfach nur Zuschauer unseres Lebens sein, im Vertrauen, dass irgendeine Macht das schon regelt oder dürfen wir auch selbst eingreifen und unsere Stimme erheben?

Tja ich denke, wie überall auch ist es eine Mischform. Für mich ist es wichtig, dass Kinder mutig sind, ihre eigene Stimme haben und ihren Gedanken, ihren Emotionen Ausdruck verleihen. Also man aufsteht und aufzeigt, dass das was passiert nicht richtig ist. Und es gibt Momente, Zeiten, in denen man loslassen muss, Plätze an denen es nichts mehr zu gewinnen gibt, wo man seine Energie anders einsetzten muss.

Das Leben ist auch ein Ponyhof, es gibt auch tolle Menschen, wundervolle Momente, einzigartige Situationen, die es zu schätzen gilt. Und es gibt auch doofe Tage, Menschen, die man kein zweites Mal sehen muss. Vielleicht ist die einfachste Erklärung, dass es alles gibt und dennoch auf eine ganz komische Art und Weise alles trotzdem seine Berechtigung hat. Und den Freiraum, wen ich täglich nähre mit meinen Gedanken, mit meinen Emotionen und meinen Handlungen. Die Eigenverantwortung wo man selbst stehen möchte.

Ich würde sagen und sage: „Sei laut, sei leise, sei stark und schwach, schrei es raus und behalte es für dich aber sei es immer mit vollem Herzen.